Stadt Versmold und CJD-Gymnasium gestalten das Planspiel Kommunalpolitik
Man stelle sich vor: Versmold verliert auf einen Schlag mehrere größere Arbeitgeber und daraufhin auch die Hälfte seiner Bevölkerung. Viele Menschen im erwerbsfähigen Alter verlassen zusammen mit ihren Familien die Stadt und suchen sich an anderen Orten neue Arbeitsstellen.
So ergeht es Wattenburg, einer kleinen fiktiven Stadt gelegen an einem idyllischen Fluss im Irgendwo.
Die BürgerInnen, die in Wattenburg geblieben sind, wollen nicht aufgeben, suchen nach und ringen um Ideen, wie ihre geliebte Stadt zukunftsfähig werden kann.
Dieser Aufgabe stellten sich fünfundzwanzig Schülerinnen und Schüler der 9c mit ihrem Lehrer Markus Kuhlmann in den Räumen des Rathauses. Wie Politik vor Ort, also Kommunalpolitik läuft, erfuhren sie zunächst durch den Politikberater und Spielleiter Robert Hein von der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem hauptverantwortlichen Praktiker hier in Versmold, unserem Bürgermeister Michael Meyer-Hermann, sowie weiteren Vertretern des Stadtrats.
Ausgestattet mit diesem Rüstzeug kandidierten gleich fünf WattenburgerInnen verschiedener Parteien für das neu zu besetzende Amt der Bürgermeisterin/ des Bürgermeisters. In flammenden Reden, unterstützt von Social–Media-Kampagnen warben sie bei der Bürgerversammlung um Vertrauen und Stimmen. Das Presseteam begleitete den Wahlkampf mit kritischen Augen, Nachfragen und Kommentaren. Durchsetzen konnte sich letztendlichder 58jährige ledige Gastwirt und Inhaber einer Speisegaststätte Samuel.
Seine rettenden Ideen für Wattenburg: „Wir verkaufen Teile des Grundstücks des Gewerbegebietes, bauen mit dem Geld eine weiterführende Schule und vernetzen die Schule mit unserem vielfältigen Vereinsleben und machen somit unsere Heimatstadt Wattenburgattraktiv für junge Menschen und Familien – eine Investition für eine bessere Zukunft!“
Frisch gewählt, ging es an die praktische Arbeit: Verhandlungen innerhalb und zwischen den Parteien, Öffentlichkeitsarbeit, Fraktions- und Ratssitzungen mussten geführt werden. Verschiedene Interessen galt es zu gemeinsamen Beschlüssen zu bündeln: Konflikt – Konsens – Kompromiss im Planspiel.
„Ich bin begeistert, wie sich alle meine MitschülerInnen in das Planspiel eingebracht haben. Anfangs waren wir noch etwas zurückhaltend und unsicher. Mit der Zeit wurden wir aber immer mutiger und selbstsicherer und konnten unsere Meinungen zu bestimmten Themen vor der gesamten Klasse vertreten.“ sagt die zum Presseteam gehörende Schülerin Solin.
Abgerundet wurde das zweitägige Planspiel durch den Besuch einer Stadtratssitzung (Ausschuss „Bildung, Integration, Generationen, Kultur, Inklusion, Soziales und Sport“ – kurz BIGKISS): Konflikt – Konsens – Kompromiss in der Praxis.
Mathis fand das Planspiel zur Kommunalpolitik in den Originalräumen des Rathauses sehr interessant und ermutigend. Zukünftig in der Kommunalpolitik mitzumischen kann er sich sehr gut vorstellen: „So ein Bürgermeisteramt würde mich schon reizen!“
Also Herr Meyer–Hermann – für Nachwuchs ist bereits gesorgt.
Für die Teilnehmer
Markus Kuhlmann