Musikalisch-künstlerischer Zweig

Schule als lebendiger Ort von Kunst und Kultur

In unserer modernen Leistungsgesellschaft braucht der Mensch die schöpferische Atempause, die das seelische Gleichgewicht garantiert, das in all unserer Geschäftigkeit notwendig ist. Mehr und mehr Kinder leiden unter Überforderung und Stress, weil sie sich nicht in Ruhe auf eine Sache einlassen können, hypermotorisch und unkonzentriert wirken. Soziale Kälte, Aggressivität, Abhängigkeiten (Drogen, Sekten und insbesondere soziale Medien) und rechtsradikale Tendenzen unter den Jugendlichen haben in der Gesellschaft eine neue Wertediskussion ausgelöst.

Es ist also eine besondere Herausforderung, unsere Kinder vor Fehlleitungen oder gar Fehlentwicklungen zu bewahren und sie zu stabilen und reifen „Persönlichkeiten“ zu erziehen. Kulturelles Lernen ist mitverantwortlich für die Identitätsbildung, wie wissenschaftliche Untersuchungen und Langzeitstudien deutlich machen. Ästhetische Bildung lehrt, geduldig und genau zu beobachten, neue soziale Strukturen zu erfinden und durch ungewohnte Aufgabenstellungen Kreativität als wichtige Perspektive zu fördern.

Die Pädagogik des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschland zeichnet sich schon immer dadurch aus, dass sie bei der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung ganzheitlich orientiert ist, denn Fachwissen allein genügt nicht.

Musik und die künstlerischen Fächer sind kommunikativ, erziehen zu sozialem Denken, fördern Disziplin und Ausdauer, schaffen Lebensfreude, Erfolgserlebnisse und Selbstvertrauen für den „Auftritt“ im Leben. Sie vermitteln emotionale Wärme und Toleranz, die heute wichtiger sind denn je. Sie unterstützen die Entwicklung von Intelligenz, Konzentrations-, Koordinations– und Abstraktionsfähigkeit und leisten einen wesentlichen Beitrag für eine positive Schulatmosphäre und für die Identifikation der Schülerinnen und Schüler mit ihrer Schule.

Schule soll als lebendiger Ort von Kultur und Kunst erlebt werden, nicht als rational eingerichtete Lehranstalt. Dazu bedarf es einer Vielfalt von kreativen Angeboten, Projekten und kulturellen Veranstaltungen sowie der Bereitschaft, sich der Öffentlichkeit und deren Reflexion zu stellen. Die handlungsorientierte Akzentuierung der musischen Klasse bietet den Kindern Möglichkeiten zu individueller Entfaltung und individualistischer Wahrnehmung.

Aus diesen Gründen bietet unser Gymnasium in Versmold seit Herbst 1995 mit den musischen Klassen neben der normalen musischen Arbeit ein vielfältiges musisch-künstlerisches Profil an. In unserem Gymnasium beschränkt sich das zusätzliche Angebot des musischen Zweiges erstmalig bundesweit jedoch nicht nur auf Musik, sondern umfasst auch Kunst und Textilgestaltung.

 

Was bedeutet “Musische Klasse”

  • Betonung der kreativen Bereiche des Lernens
  • Entscheidung für den Kunst- oder Musikzweig
  • Besondere vierstündige Förderung im gewählten Bereich
  • Zwei Stunden Entlastung in den anderen Fächern
  • Unterricht bei qualifizierten Fachkräften und namenhaften Künstlerinnen und Künstlern
  • Außergewöhnliche Projekte
  • Kernunterricht im Klassenverband

 

Angebote

Kunst/Textilgestaltung Musik                
  • Unterricht in künstlerischen undhandwerklichen Techniken
Instrumentalunterricht,
Stimmbildung
  • Projektunterrichtin den Bereichen
    Theater, Kleinkunst, Film
Teilnahme am Orchester;
Teilnahme am Chor
  • Aktionen in und außerhalb der
    Schule
Konzerte
  • Projekttage mit KünstlerInnen,
    SchauspielerInnen, u.s.w.
Teilnahme an Festivals im
In- und Ausland
  • Ausstellungen
CD-Aufnahmen
  • Fahrten zu Ausstellungen und
    Aufführungen
Chor-/Orchester-Trainingslager
  • Besichtigung der Theater in
    Münster, Bielefeld und Osnabrück
Sologesangsausbildung für Begabte
  • Fächerübergreifende Großprojekte
    in Zusammenarbeit mit dem
    Musikzweig
Fächerübergreifende Großprojekte
in Zusammenarbeit mit dem
Kunstzweig