Schülerwettbewerb zur politischen Bildung: Erneut Geldpreis für Sozialwissenschaftskurs des CJD-Gymnasiums

Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland und deutschsprachigen Schulen aus der ganzen Welt haben unter Coronabedingungen am Schülerwettbewerb 2020 der Bundeszentrale für politische Bildung teilgenommen. Ein Projektbeitrag einer Arbeitsgruppe aus den Sozialwissenschaftskursen der Q2 am CJD-Gymnasium Versmold gehört zu den Beiträgen, die mit einem Geldpreis ausgezeichnet wurden.

Versmold. Politik aktuell: Die Auseinandersetzung um eines der schärfsten Abtreibungsgesetze Europas forderte die SchülerInnen heraus. Das polnische Verfassungsgericht hat am 22. Oktober 2020 entschieden, dass Schwangerschaftsabbrüche bei schweren Fehlbildungen des ungeborenen Kindes nicht mehr erlaubt sein dürfen. Binnen kurzer Zeit beteiligten sich viele Bürger an Demonstrationen um das Gesetz zu verhindern. Viele der Demonstranten machen die katholische Kirche und die konservative PiS-Partei für die Verschärfung des Abtreibungsgesetzes verantwortlich. Ende Januar 2021 ist das verschärfte Gesetz in Kraft getreten und die Proteste gehen weiter.

Wie stehen wir als junge Heranwachsende zur Abtreibungsfrage? Welche Vorgeschichte hat die Entwicklung in Polen? Welche Gruppen stehen sich gegenüber und welche Argumente und Interessen haben sie? All diese Fragen wurden mit Hilfe von selbsterstellten Umfragen, mit Recherchen und in persönlichen Gesprächen mit Fachleuten geklärt. Das Projekt dieser Arbeitsgruppe – eine digital erstellte Wandzeitung mit eigenen Zeichnungen, Grafiken und Texten – überzeugte ihre MitschülerInnen, ihren Lehrer Markus Kuhlmann und letztlich auch die Jury der Bundeszentrale für politische Bildung.

Für die Arbeitsgruppe jedenfalls steht fest: „Durch unsere Arbeit an dem Thema Abtreibung ist uns erst bewusst geworden, wie wichtig dieses Recht für Frauen ist und welche Auswirkungen Änderungen dieses Rechts auf die Gesellschaft haben. Wir haben gelernt, dass ein für uns selbstverständliches Recht in Deutschland nicht auch unbedingt ein selbstverständliches Recht in anderen Ländern ist.“

Im nächsten Herbst startet der nächste Schülerwettbewerb zur politischen Bildung. Auch daran möchte das CJD-Gymnasium wieder teilnehmen und zählt dann mit seinen Beiträgen vielleicht wieder zu den Preisträgern.

Markus Kuhlmann